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Naturpark "Unteres Saaletal"

Größe: 40.780 ha
Landkreis: Salzlandkreis; Saalekreis; Mansfeld-Südharz
Stadtkreis: Halle
Codierung: NUP0006LSA
VerordnungAllgemeinverfügung über die Erklärung zum Naturpark "Unteres Saaletal" (PDF, nicht barrierefrei) v. 02.10.2005 - (Bek. des MLU vom 27.10.2005 - 41.11-22441/1 (Ministerialblatt f. d. Land Sachsen-Anhalt. - 15(2005)50 v. 12.12.2005, S. 686))
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 0103312 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Link zum Internetauftritt des NP "Unteres Saaletal" 

Lage und Gebietsbeschreibung

Der Naturpark "Unteres Saaletal" erstreckt sich zu beiden Seiten der Saale vom Nordwestteil der Stadt Halle (Saale) bis nach Nienburg. Der Saalestrom verläuft im Naturpark „Unteres Saaletal“ in der gleichnamigen Landschaftseinheit. Das Tal wird vielerorts von steilen Hängen und Felsbildungen begleitet wie auf besonders eindrucksvolle Weise in den Durchbruchstälern zwischen Halle-Giebichenstein und Brachwitz bzw. zwischen Friedeburg und Rothenburg. Mächtig ragen rechts der Saale bei Rothenburg die Felswände aus roten Gesteinen auf und bieten so einen der reizvollsten Anblicke im Naturpark. Die Saale durchbricht an dieser Stelle die Halle-Hettstedter Gebirgsbrücke, die als breiter, durch Ackerbau geprägter Höhenzug in der Landschaft erkennbar ist. Haldenzüge und -felder an den Flanken der Hochfläche zeugen vom bis ins 19. Jahrhundert umgegangenen Kupferschieferabbau. Andererseits grenzen auch weniger geneigte oder flache Hänge an das Saaletal wie zwischen Brachwitz und Döblitz oder zwischen Plötzkau und Aderstedt. Das Tal verengt und weitet sich immer wieder, wobei früher in den Talweitungen Mäanderbildungen typisch waren. An größeren Fließgewässern nimmt die Saale im Naturpark die Salza bei Salzmünde, die Schlenze bei Friedeburg, die Wipper bei Aderstedt, die Fuhne bei Bernburg und die Bode bei Nienburg auf. Beidseits münden außerdem viele teils tief eingeschnittene, kleine Fließgewässer führende oder trockene Kerb- und Sohlentäler ins Saaletal. Die Landschaft wird durch Grünland, Streuobstwiesen, Baumreihen, Gebüsche und Waldstücke sowie durch Altwässer, Altarme und Abgrabungsgewässer mit ihrem Uferbewuchs gegliedert. Leider wurden die Auenwälder bis auf Reste beseitigt und viele Wiesen in Äcker umgewandelt. Die differenzierten Talbildungen, die Gewässer, die mannigfaltige Vegetation und die reiche Tierwelt, insbesondere Großvögel wie Milane, Bussarde und Graureiher, erzeugen ein abwechslungsreiches, einzigartiges Landschaftsbild. Besondere Stärken von Landschaftsteilen außerhalb der Täler bestehen in der Porphyrlandschaft zwischen Halle und Wettin mit ihrem Mosaik von Felshängen, Felsrücken und Kuppen, mit ihren bunten Blumenrasen und ihrer auffälligen Insektenfauna, in der Dölauer Heide als weithin größtes Waldgebiet der Region und in dem reich gegliederten Rand des Kalkmassivs zwischen Lieskau, Köllme und Bennstedt sowie in der Kulturlandschaft des Höhnstedter Weinbaus.

Flora und Fauna

Charakteristische Pflanzen der Auenwälder sind neben den Baum- und Straucharten Buschwindröschen, Gelbes Windröschen, Lerchensporn oder Sumpfdotterblume. Auf den Trockenstandorten kommen Arten wie Federgras, Perlgras, Kuhschelle, Knabenkräuter, Frühlings-Adonisröschen, Wiesensalbei oder Kugelblume vor.

Charakteristische Tiere sind Graureiher, Rot- und Schwarzmilan, Buntspecht, Neuntöter, Ringelnatter, Zauneidechse, Erdkröte, Gebänderte Prachtlibelle, Berghexe und Feldgrille. Nachgewiesen sind auch weitere naturschutzrelevante Arten wie Biber, Eisvogel, Rohrweihe, Mittel- und Schwarzspecht, Ortolan, Wespenbussard, Kammmolch, Laubfrosch, Rotbauchunke, Helm-Azurjungfer oder Eremit.

Schutzzweck und Entwicklungsziele

Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der für den Naturraum typischen Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Teillandschaften
und Lebensräume im Gebiet des Unteren Saaletals als Grundlage für die Erholung des Menschen und damit der Sicherung und Verbesserung der ökologischen und wirtschaftlichen Lebensgrundlage der Bevölkerung.

Natura 2000 im Naturpark

Durch den Naturpark Unteres Saaletal e. V. wurden beschilderte Wanderwegen mit interessanten Blick- und Beobachtungsmöglichkeiten in den Natura 2000-Gebieten, z. B. im Plötzkauer Auwald, außerhalb ihrer sensiblen Bereiche eingerichtet und mit Hinweis- und Informationstafeln versehen. Diese Wanderwege werden in Flyern und Broschüren beschrieben.

Große Aufmerksamkeit gilt im Naturpark auch dem durch EU- und Landesmitteln finanzierten Management wertvoller Arten und Lebensräume, insbesondere von Offenland-Lebensräumen in den Natura 2000-Gebiete und in Gebieten mit hohem Naturschutzwert. Viele, oft prioritäre Offenland-Lebensraumtypen (FFH-Richtlinie, Anhang I) wie "Kalk-Pionierrasen" (FFH-LRT 6110), "Kalk-Trockenrasen mit orchideenreichen Beständen" (FFH-LRT 6210) und "Subpannonischer Steppen-Trockenrasen" (FFH-LRT 6240) werden neben Mahd und Entbuschung auch durch Beweidungsprojekte, vor allem mit Ziegen und Schafen, gepflegt. Diese Projekte wirken sich auch positiv auf zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzenarten wie Kleines Knabenkraut (Orchis morio), Stängelloser Tragant (Astragalus exscapus), Gelbe Fahnenwicke (Oxytropis pilosa), Pferde-Sesel (Seseli hippomarathrum), Duft-Skabiose (Scabiosa canescens), Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata) und Zwerg-Sonnenröschen (Fumana procumbens) aus. Einige dieser Arten, insbesondere Astragalus exscapus, haben im Naturpark einen Verbreitungsschwerpunkt, so dass hier eine ganz besondere Verantwortung zu deren Erhaltung besteht.

Literatur/ Links

entnommen aus:
Webseite des Naturparkes Unteres Saaletal
Pflege- und Entwicklungskonzeption für den Naturpark Unteres Saaletal (Arbeitsgemeinschaft BIANCON, November 2007)

Links / Dokumente:
Allgemeinverfügung über die Erklärung zum Naturpark Unteres Saaletal (Bek. des MLU vom 27.10.2005 - 41.11-22441/1 (Ministerialblatt f. d. Land Sachsen-Anhalt. - 15(2005)50 v. 12.12.2005, S. 686)) (als PDF-Datei)