Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica)
Verbreitung
Die Pfuhlschnepfe ist lückig über die subarktischen Tundren nördlich der borealen Nadelwaldzone verbreitet. Die Vorkommen in Alaska sind die einzigen des amerikanischen Kontinents. Die Überwinterungsgebiete befinden sich an den Küsten Westafrikas, der arabischen Halbinsel, Westindiens, Südostasiens und Australiens. In Mitteleuropa gibt es Rast- und Überwinterungsgebiete an den Atlantikküsten und dem Wattenmeer der Nordsee (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012). In Sachsen-Anhalt nutzt die Pfuhlschnepfe beispielsweise den Drömling zum Rasten (MAMMEN et al. 2013).
Ökologie und Zugstrategie
Zur Brutzeit werden Moore und sumpfiges Gelände in den Zwergstrauchheiden bewohnt. Das Nest ist eine kleine, trockenstehende Mulde, die mit Pflanzenmaterial ausgelegt wird. Pfuhlschnepfenpaare halten stets einen gewissen Abstand zueinander. Zur Brutzeit besteht die Nahrung, dem Lebensraum entsprechend, überwiegend aus Käfern und den Larven von Zweiflüglern. Auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten lebt die Pfuhlschnepfe im Wattenmeer, an Flussmündungen oder Meeresbuchten. Dort hält sie sich auf sandigen und schlickigen Böden auf, die sie auf der Suche nach kleinen und großen Würmern mit ihrem Schnabel durchstochert. Zu diesen Zeiten ist sie beim Schlafen oder der Nahrungssuche deutlich geselliger als zur Brutzeit. Die über Mitteleuropa ziehenden Pfuhlschnepfen, halten sich entlang der Küsten. Viele nutzen die Wattenmeere zur Schwingenmauser (GLUTZ VON BLOTZHEIM, BAUER & BEZZEL 1986).
Bestandsentwicklung
Der Weltbestand der Pfuhlschnepfe wird auf 1.100.000 bis 1.200.000 Tiere geschätzt. Der Bestand ist abnehmend. Dennoch gilt sie gemäß der internationalen Roten Liste als nicht gefährdet („least concern“) (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012).
Gefährdung und Schutz
Eine Gefährdungsursache ist der Verlust von Nahrungshabitaten auf den Zugwegen durch Landgewinnung, Umweltverschmutzung und Störungen durch Menschen. Die Pfuhlschnepfe profitiert zudem von der Beseitigung des invasiven Salz-Schlickgrases (Spartina anglica) (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012).
Rote Liste Deutschland: -
Rote Liste Sachsen-Anhalt: -
Literatur/Links
Quellen:
BIRDLIFE INTERNATIONAL (2012): BirdLife International. 2012. Limosa lapponica. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T22693158A38783893. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2012-1.RLTS.T22693158A38783893.en . Downloaded on 10 November 2015.
GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N.; BAUER, K. M.; BEZZEL, E. (1986): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. 7. Bd. Charadriiformes (2. Teil). – 2. durchges. Aufl. – Wiesbaden: Aula Verl.
MAMMEN, K. & U.; DORNBUSCH, G.; FISCHER, S. (2013): Die Europäischen Vogelschutzgebiete des Landes Sachsen-Anhalt, Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 10/2013.