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Elster-Luppe-Aue

Größe [ha/km]: 548 / 9
Codierung: FFH0143
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Leuna; Einheitsgemeinde Schkopau

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet umfasst einen Ausschnitt der mit Auenwäldern, Wiesen und Altwässern reich strukturierten „Saale-Elster-Luppe-Auen“ südöstlich von Halle. Der anteilige Ausschnitt des größeren EU SPA „Saale-Elster-Aue südlich Halle“ ist flächengleich mit dem FFH-Gebiet. Im Bereich des FFH-Gebietes befindet sich das NSG „Elsteraue bei Ermlitz" sowie das NSG „Luppeaue bei Horburg und Zweimen".

Lebensraumtypen und Flora

Im Schutzgebiet ist ein typischer Auenkomplex aus Hartholzauenwäldern, Grünland und Gewässern erhalten. Die Flora des Gebietes wird durch das Vorkommen subkontinental verbreiteter Arten charakterisiert. Die Wälder konnten überwiegend dem FFH-LRT 91F0 Hartholzauenwälder (321 ha) zugeordnet werden. Auf trockneren Standorten sind Übergänge zum Eichen-Hainbuchen-Wald festzustellen. Hingegen gehört lediglich eine Einzelfläche zum FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (0,3 ha). Alle Bereiche weisen starke Beeinträchtigungen auf. Dies ist vor allem im Fehlen der natürlichen Hochwasserdynamik begründet.

Von den Gewässern gehört nur ein einziger Standort zum FFH-LRT 3260 Fließgewässer mit Wasservegetation (5 ha). Dabei handelt es sich um einen etwa 4 km langen Teilabschnitt der Luppe zwischen Zöschen und Dölkau. Beeinträchtigt wird das Fließgewässer trotz naturnaher Gewässermorphologie durch die geringe Wasserführung und niedrige Fließgeschwindigkeiten der Luppe als Folge der Abriegelung durch das Wehr bei Kleinliebenau in Sachsen. Dadurch kommt es zu einer starken Verschlammung und erhöhten Faulschlammablagerungen auf Grund der Standgewässercharakterisitik, die zur Verkrautung mit stellenweise geschlossener Wasserlinsendecke führt. Verschiedene größere Stillgewässer im Gebiet können dem FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (2 ha) zugeordnet werden.

 Grünländer werden im Gebiet durch die FFH-LRT 6440 Brenndolden-Auenwiesen (11 ha) und 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (45 ha) vertreten. Charakteristische Arten sind Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Ungarisches Habichtskraut (Hieracium bauhinii), Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum), Langblättriger Blauweiderich (Veronica maritima), Färber-Scharte (Serratula tinctotia) und Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Auf salzbeeinflussten, feuchten Standorten kommt die Entferntährige Segge (Carex distans) vor. Gut ausgebildete Bestände des FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (1 ha) konnten aktuell nur entlang des Luppelaufes festgestellt werden.

Fauna

Unmittelbar jenseits der Grenze des FFH-Gebietes konnte der Fischotter (Lutra lutra) bestätigt werden, sodass bei den großen Raumansprüchen der Art auch vom Vorkommen innerhalb des Gebietes ausgegangen werden kann. Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) wurde reproduzierend sowie als Nahrungsgast nachgewiesen.

Neben Kammmolch (Triturus cristatus) wurden bisher Moorfrosch (Rana arvalis), Wechselkröte (Bufo viridis) und Laubfrosch (Hyla arborea) festgestellt.
In den Fließgewässern kommen Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) und Bitterling (Rhodeus sericeus amarus) vor.

Hervorzuheben sind Nachweise des Eremiten (Osmoderma eremita) sowie des überregional bestandsbedrohten Eschen-Scheckenfalters (Euphydryas maturna). Mit der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) tritt eine bemerkenswerte Libellenart auf.

Das EU-SPA hat große Bedeutung für Brut- und Gastvögel. Rotmilan (Milvus milvus), Mittelspecht (Dendrocopos medius) und Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) brüten im Gebiet.

Links/Dokumente

Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
207, 212, 392
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.

Managementplan​​​​​​​