Stauberg nördlich Oebisfelde
Größe [ha]: 12
Codierung: FFH0022
Landkreise und kreisfreie Städte: Börde
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde-Weferlingen
Gebietsbeschreibung
Nördlich von Oebisfelde im „Drömling“ erstreckt sich südlich des Mittellandkanals das FFH-Gebiet „Stauberg“, das Teil des großflächigen Naturschutzgebietes „Ohre-Drömling" ist. Wertgebend für das Gebiet sind zwei Senken von ca. 50 bis 70 m Durchmesser, die vermutlich durch den mittelalterlichen Abbau von Quarzsanden zur Glasgewinnung entstanden. Die nördliche Senke wird von einem Übergangsmoor und die südliche von einem Kleingewässer, das im Jahre 1992 neu ausgeschoben wurde, eingenommen.
Lebensraumtypen und Flora
Den FFH-LRT 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore (< 0,5 ha) bilden Torfmoosdecken aus Sphagnum fallax. In einer initialen Ausbildung dominiert das Torfmoos, in der als weitere Arten Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Schnabel-Segge (Carex rostrata) und Hunds-Straußgras (Agrostis canina) auftreten. In die Bestände dringen Mineralwasserzeiger wie Flatter-Binse (Juncus effusus), Breitblättriger Rohrkolben (Typha latiofolia), Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) und Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) vor. In weiter entwickelter Moorvegetation fehlen diese Arten. Hier besiedelt neben Schmalblättrigem Wollgras und Hunds-Straußgras auch Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) die Torfmoos-Decken. Auf Feuchtflächen wurde der Königsfarn (Osmunda regalis) nachgewiesen.
In dem Kleingewässer tritt die Wasserknöterich-Schwimmlaichkraut-Gesellschaft und die Wasserhahnenfuß-Gesellschaft auf, die beide zum FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (ca. 0,1 ha) gestellt werden. Hier kommen auch Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) und Gemeiner Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) vor.
Nur sehr kleinflächig sind Bestände des FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (< 0,1 ha) entwickelt, in denen aber als bemerkenswerte Arten Gelbe und Glänzende Wiesenraute (Thalictrum flavum, T. lucidum) wachsen.
Fauna
Die offenen Wasserflächen werden im Frühjahr von zahlreichen Lurchen zur Paarung und Laichablage genutzt. So sind Kammmolch (Triturus cristatus), Moorfrosch (Rana arvalis) und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) sowie Laubfrosch (Hyla arborea) anzutreffen. Im einzigen Gewässerhabitat des Gebietes, dem Staubergweiher, siedelt die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis). Bei Untersuchungen im Jahre 2011 konnte die Art jedoch nicht mehr nachgewiesen werden. Als hervorzuhebende Brutvögel kommen im Gebiet als Teil des EU SPA Rotmilan (Milvus milvus) und Kranich (Grus grus) vor.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei): 54, 173, 256, 264, 401
verändert nach: Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.
Das Natura 2000-Gebiet ist durch das Naturschutzgebiet "Ohre-Drömling" bereits rechtlich gesichert.