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Bartenslebener Forst im Aller-Hügelland

Größe [ha]: 213
Codierung: FFH0041
Landkreise und kreisfreie Städte: Börde
Verwaltungseinheiten: Verbandsgemeinde Flechtingen

Gebietsbeschreibung

Der Bartenslebener Forst liegt zwischen Bartensleben im Süden und Hörsingen im Norden auf der Schönebeck-Weferlinger Triasplatte im „Ohre-Aller-Hügelland“. Der geologische Untergrund wird von Gesteinen des Oberen Buntsandsteins gebildet. Es treten durch Subrosion zahlreiche Erdfälle auf. Im Bereich des FFH-Gebietes befindet sich das NSG Bartenslebener Forst.

Lebensraumtypen und Flora

Die vorherrschende Waldgesellschaft ist der FFH-LRT 9130 Waldmeister-Buchenwald (110 ha). Seine obere Baumschicht bilden Rotbuche (Fagus sylvatica), Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Zahlreiche markante Altbuchen sind als Biotopbäume vorhanden. Im Unterstand herrscht die Hainbuche (Carpinus betulus) vor. Neben dem Jungwuchs der Baumarten kommt in der Strauchschicht auch Hasel (Corylus avellana) auf. Die Feldschicht bestimmen Grasarten wie Wald-Flattergras (Milium effusum), Riesen- Schwingel (Festuca gigantea), Waldgerste (Hordelymus europaeus), Einblütiges und Nickendes Perlgras (Melica uniflora, M. nutans) sowie Wald- und Sparrige Segge (Carex sylvatica, C. muricata). Hinzu treten Waldmeister und Wald-Labkraut (Galium odoratum, G. sylvaticum), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium), Sanikel (Sanicula europaea), Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), Aronstab (Arum maculatum), Deutsches Geißblatt (Lonicera periclymenum), Bär-Lauch (Allium ursinum), Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) oder Hain-Veilchen (Viola riviniana). Durch örtliches Auftreten einiger Bodensäurezeiger zeichnen sich kleinflächige Bestände des FFH-LRT 9110 Hainsimsen- Buchenwald (0,3 ha) aus. Auf den schweren Tonböden findet durch Staunässe begünstigt der FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (45 ha) gute Wuchsbedingungen. Stiel-Eiche (Quercus robur), Rotbuche (Fagus sylvatica) und auch Elsbeere (Sorbus torminalis) bilden die Baumschicht. Hier sind Eichen als Biotopbäume, starke Elsbeeren und Rotbuchen mit Faulstellen vorhanden. Hainbuche (Carpinus betulus) beherrscht die zweite Baumschicht, zu der sich Feld-Ahorn (Acer campestre) gesellt. Die Strauchschicht bilden neben der Verjüngung der genannten Baumarten auch aufkommende Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Gemeine Traubenkirsche (Prunus padus), Weißdorn (Crataegus spec.), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) und Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea). Als Folge des höheren Lichtgenusses treten Arten häufiger auf, so u. a. Echte Sternmiere (Stellaria holostea), Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Schuppenwurz (Lathraea squamaria), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), die Orchideen Vogel-Nestwurz (Neottia nidus avis) und Breitblättriger Sitter (Epipactis helleborine), Einbeere (Paris quadrifolia), Hohe Primel (Primula elatior), Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) oder Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis). Diesem Lebensraumtyp sehr ähnlich wächst auf trockeneren Standorten der FFH-LRT 9170 Labkraut- Eichen-Hainbuchenwald (11 ha).

In einem Kleingewässer ist der FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (0,5 ha) mit einer Wasserschweberdecke aus Kleiner und Dreifurchiger Wasserlinse (Lemna minor, L. trisulca) und dem Wassermoos Riccia fluitans entwickelt.

Fauna

Bedingt durch optimale Jagdhabitate, einen hohen Anteil von Altbäumen und dort vorhandene zahlreiche Quartiermöglichkeiten findet sich eine artenreiche Fledermausfauna. Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) reproduziert nachweislich im Gebiet. Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Großes Mausohr (Myotis myotis) nutzen es zumindest als Jagdgebiet. Daneben liegen Nachweise von Zwerg-, Fransen- sowie Bartfledermaus (Pipistrellus pipistrellus, Myotis nattereri, M. mystacinus) vor.

Von den wertgebenden Lurchen gewähren die an Rotbuchen reichen Laubwälder des Bartenslebener Forstes dem Springfrosch (Rana dalmatina) geeigneten Lebensraum. Die zahlreichen Erdfälle bieten dieser im zeitigen Frühjahr laichenden Art ausreichende Fortpflanzungsstätten.

Links/Dokumente

Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
207, 212, 279
 
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)

Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)

Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)

 

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.