Erlen-Eschenwald westlich Mahlwinkel
Größe [ha]: 208
Codierung: FFH0184
Landkreise und kreisfreie Städte: Börde
Verwaltungseinheiten: Verbandsgemeinde Elbe-Heide; Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte
Gebietsbeschreibung
Innerhalb einer das „Tangergebiet“ umschließenden früheren Elbeniederung erstreckt sich auf grundwassernahen Standorten das FFH-Gebiet südwestlich von Mahlwinkel. Es wird von dem Mahlwinkeler Tanger durchflossen.
Lebensraumtypen und Flora
Im Gebiet herrschen die Bestände des FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (98 ha) vor. Ihre Baumschicht wird aus Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior), Moor-Birke (Betula pubescens) und Stiel-Eiche (Quercus robur) aufgebaut. In der zweiten Baumschicht gesellt sich Flatter-Ulme (Ulmus laevis) hinzu. Die Strauchschicht ist artenreicher und setzt sich aus Schwarzem Holunder (Sambucus nigra), Hasel (Corylus avellana), Eingriffligem Weißdorn (Crataegus monogyna), Eberesche (Sorbus aucuparia), Faulbaum (Rhamnus frangula), Gewöhnlicher Traubenkirsche (Prunus padus) und Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) zusammen. Zu den für den LRT typischen Arten zählen Sumpf- und Ufer-Segge (Carex acutiformis, C. riparia), Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens), Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Wasserdorst (Eupatorium cannabinum), Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere), Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens), Einbeere (Paris quadrifolia) und Riesen-Schwingel (Festuca gigantea).
Im FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (24 ha) wird die Baumschicht aus Stiel-Eiche (Quercus robur) gebildet, während man in der zweiten Baumschicht Hainbuche (Carpinus betulus) und Feld-Ulme (Ulmus minor) antrifft. Die Strauchschicht setzt sich aus Hasel (Corylus avellana), Eingriffligem Weißdorn (Crataegus monogyna), Blutrotem Hartriegel (Cornus sanguinea), Hunds-Rose (Rosa caniana) und Pfaffenhütchen (Euopnymus europaeus) zusammen. In der Feldschicht erscheinen Wald-Zwenke (Brachylodium sylvaticum), Wald-Knaulgras (Dactylis polygama), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Wald-Segge (Carex sylvatica), Nickendes und Einblütiges Perlgras (Melica nutans, M. uniflora), Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multriflorum), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Echte Sternmiere (Stellaria holostea), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Goldnessel (Lamium galeobdolon) und Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis).
Daneben kommt auf nährstoffarmen und trockenen Standorten der FFH-LRT 9190 Eichenwälder auf Sandebenen (7 ha) vor, welcher durch Stiel-Eiche (Quercus robur), Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris), Hänge- und Moor-Birke (Betula pendula, B. pubescens) in der Bauschicht bestimmt wird. Im Unterstand treten Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Hainbuche (Carpinus betulus) hinzu, während Hasel (Corylus avellana), Faulbaum (Frangula alnus) und Eberesche (Sorbus aucuparia) in der Strauchschicht zu finden sind. Die Bodenvegetation wird von Gräsern wie Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Schlängel-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Pillen- und Bleiche Segge (Carex pilulifera, C. pallescens) und Gemeiner Hainsimse (Luzula pilosa) bestimmt.
Der Mahlwinkeler Tanger an der nordöstlichen Grenze des Gebietes gehört mit ca. 1,7 km Länge zum FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (0,7 ha). Den Lebensraumtyp kennzeichnen Berle (Berula erecta), Bachbunge (Veronica beccabunga) und Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris agg.).
Flächen mit dem FFH-LRT 6510 Magere Flachland Mähwiesen (3 ha) befinden sich auf der großen Wiese „Buktum“ inmitten des Gebietes. Als charakteristische Arten treten Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Wiesen-Labkraut (Galium album), Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Sauer-Ampfer (Rumex acetosa), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) und Vogel-Wicke (Vicia cracca) auf.
Fauna
Im Gebiet sind Fischotter (Lutra lutra) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri) nachgewiesen.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
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verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.