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Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis)

Beschreibung

Aeshna viridis hat wie alle Aeshniden einen mosaikartig gemusterten Hinterleib. Die Brustseiten sind grün mit dünnen braunen Nähten. Die Farbe der Hinterleibseiten der Weibchen ist ebenfalls grün. Auf den Hinterleibsegmenten zwei bis neun der Männchen befinden sich blaue Flecken, so dass Verwechslungsgefahr mit Aeshna cyanea besteht.

Biologie und Ökologie

Aeshna viridis ist eine stenöke Weiher-Art mit Bindung an Schwimmrasen, insbesondere mit Krebsschere (Stratiotes aloides). Sie besiedelt in Verlandung begriffene Gewässer und Altwässer in Flussauen, die mit Krebsschere bewachsen sind. Die Flugzeit ist kurz, sie erstreckt sich von Ende Juni bis Anfang September. Die Eiablage erfolgt submers in die fleischigen Blätter der Krebsschere. In diesen Pflanzenbeständen halten sich auch die Larven auf.

Verbreitung

Die Art gehört zur eurosibirischen Invasionsfauna. Die westlichsten Vorkommen liegen gegenwärtig in den Niederlanden. Die Nordwest-Grenze erstreckt sich von den Niederlanden über Schleswig-Holstein und Mittelschweden bis Süd-Finnland. Ostwärts reicht das Areal bis West-Sibirien. In Deutschland ist A. viridis fast ausschließlich auf die Norddeutsche Tiefebene beschränkt.

Bestandssituation in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt sind nur relativ wenige Aeshna viridis-Vorkommen bekannt (MÜLLER 1999a). Die bisher (offenbar) beständigsten liegen bei Wittenberg im Biosphärenreservat Mittlere Elbe, in der Alten Elbe bei Magdeburg-Calenberge, in den Grabensystemen am Schollener See und in weiteren Krebsscheren-Gewässern des Elb-Havel-Winkels, in einem Krebsscheren-Weiher bei Schönhausen sowie im Wrechow nördlich Aulosen (Landkreis Stendal). Während der Bestandskontrollen im Jahr 2002 konnten nicht alle bekannten Krebsscheren-Gewässer aufgesucht und intensiv untersucht werden. In einigen Gewässern mit intakten Krebsscheren-Beständen (Elb-Havel-Winkel, Mittlere Elbe) konnte die Art zwar nicht nachgewiesen werden, Vorkommen werden aber erfahrungsgemäß nicht ausgeschlossen. Die gegenwärtig offenbar noch nicht vollständig erfassten Vorkommen liegen in Sachsen-Anhalt vermutlich hauptsächlich an der mittleren Elbe im „Wörlitzer Raum“ bei Dessau und im Elb-Havel-Winkel in mehreren kleinen, miteinander verbundenen Beständen, die sogar inmitten intensiver Agrarlandschaft liegen können. Es besteht noch Untersuchungsbedarf, ob die Krebsschere hier tatsächlich als bestimmender Faktor bei der Habitatwahl fungiert (STERNBERG & BUCHWALD 2000).

Gefährdung und Schutz

Der Schutz von Aeshna viridis geht mit dem Schutz der Krebsschere konform, d.h. der Schutz der Art wäre mit dem Fortbestand der Krebsschere (Stratiotes aloides) gegeben. Die Hauptgefährdung wird durch Eutrophierung und Verlandung der Krebsscherengewässer verursacht. Neben Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft und anderen Quellen ist die Einschränkung der natürlichen Flussdynamik dafür verantwortlich, da neue Auengewässer nicht mehr entstehen können und bestehende Altwässer wegen fehlender Durchströmung beschleunigt verlanden. Zum gezielten Artenschutz sind abschnittsweise schonende Entkrautung und Biomasse-Räumung sowie extensiv genutzte, mindestens 10 m breite Gewässerrandstreifen (als Reife- und Ruhehabitate) notwendig. Die Wiederherstellung naturnaher Abflussverhältnisse in den Auen sollte angestrebt werden.

Rote Liste Deutschland:                    1 – Vom Aussterben bedroht Stand 1998)

Rote Liste Sachsen-Anhalt:               1 – Vom Aussterben bedroht (Stand 2004)

Literatur/Links

Link zur Literaturliste (als PDF, nicht barrierefrei)

entnommen aus:
Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (2004): Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt - Die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 142 S.