Wanderung durch das FFH-Gebiet "Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle"
Südlich der Stadt Halle befindet sich das ca. 1.765 ha große FFH-Gebiet „Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle". Zu diesem Schutzgebiet gehört die Rabeninsel, eine grüne Oase im Süden der Stadt Halle, zwischen Halle-Neustadt und Halle-Böllberg. Aufgrund ihrer Bedeutung für die dort vorkommenden Tiere und Pflanzen und als wertvolle natürliche Überschwemmungsfläche wurde die Rabeninsel im Jahr 1996 mit einer Größe von 91 ha als Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg" ausgewiesen.
Die Rabeninsel ist schon seit vielen Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel für Anwohner. Damit sie auch weiterhin zur Erholung beitragen kann, sollten alle Besucher auf ein rücksichtvolles Verhalten achten.
Routenbeschreibung
Die vorgeschlagene Route führt die Besucher von der Brücke zum Böllberger Weg und auf einem Rundweg von ca. 3,1 km über die Rabeninsel. Die Wanderung verläuft entlang des Uferrundweges (Schlenkerweg). Dadurch bleibt das Innere der Insel von Störungen weitgehend verschont und bietet der Natur einen Rückzugsraum. Die gesamte Wanderung führt den Besucher durch Hartholzauenwälder, entlang der Saale und der Wilden Saale und endet wieder an der Rabeninselbrücke. Die Auenwälder der Rabeninsel sind von großer ökologischer Bedeutung und prägen das Landschaftsbild der Insel in beeindruckender Weise. Es handelt sich um den ältesten Auenwaldbestand der Stadt Halle mit bis zu 260 Jahre alten Stiel-Eichen (Quercus robur).
Ein Besuch des Schutzgebietes lohnt sich besonders im Frühjahr, wenn in den Auenwäldern die Geophyten blühen. Dann tauchen Pflanzenarten wie Waldgoldstern (Gagea lutea), Bärlauch (Allium ursinum) und Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), aber auch Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) und Scharbockskraut (Ficaria verna) die Wälder der Rabeninsel in eine bunte Farbenpracht. In den Auenwäldern der Rabeninsel brüten verschiedene Spechtarten, darunter auch der Mittel- und der Schwarzspecht (Dendrocopos medius und Dryocopus martius). Beide Arten sind durch die Vogelschutzrichtlinie geschützt und finden auf der Rabeninsel geeignete Lebensbedingungen.
Die Tour beginnt in Richtung Schleuse und verläuft zwischen Auenwald und Saale. Nach etwa 900 Metern Fußmarsch liegt die Saale hinter den Besuchern und die Wilde Saale vor ihnen. Bei der Wilden Saale handelt es sich um einen der letzten natürlich verlaufenden Saalearme im Stadtgebiet mit ausgeprägten Steilufern. Die Prallhänge der Wilden Saale stellen geeignete Brutplätze für den Eisvogel (Alcedo atthis) dar. Der prächtig gefärbte Vogel lebt an langsam fließenden (selten auch stehenden) Gewässern mit klarer Sicht und einem hohen Bestand an Kleinfischen - seiner Hauptnahrung.
Der Rundweg führt die Besucher etwa 1,8 km entlang der Wilden Saale. Der Saalearm ist aufgrund seiner Naturnähe von hohem faunistischem und auch ästhetischem Wert. Seit einigen Jahren kann an der Wilden Saale eine Graureiherkolonie (Ardea cinerea) beobachtet werden. Im Winter schlafen zahlreiche Kormorane in einer Pappelreihe an der Wilden Saale am Südrand der Rabeninsel. Die letzten 400 m der Route führen den Besucher wieder entlang der Saale, zurück zur Rabeninselbrücke. Mit etwas Glück sieht man noch einen Rot- oder Schwarzmilan (Milvus milvus und M. migrans) über seinem Kopf kreisen, bevor man die Rabeninsel wieder verlässt.
Flyer, Karte und GPS-Daten zur Wanderung
Für diese Wanderung stehen auch die GPS-Daten der Route zur Verfügung. Diese können von Ihnen kostenfrei heruntergeladen und auf Smartphones mit GPS-Empfänger oder speziellen GPS Outdoor-Geräten genutzt werden. Für Fragen oder Hinweise zu den GPS-Daten wenden Sie sich bitte an uns.