Blonsberg nördlich Halle
Größe [ha]: 34
Codierung: FFH0117
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Petersberg
Gebietsbeschreibung
Der Blonsberg erhebt sich nordöstlich der Ortslage Wallwitz als ca. 40 m hoher Porphyrhügel aus der flachwelligen Ebene des „Halleschen Ackerlandes“ und ist durch großflächige Halbtrockenrasen und deren Verbuschungsstadien aus Rosen- und Weißdorn-Gebüschen gekennzeichnet. Das FFH-Gebiet ist flächengleich mit dem NSG Blonsberg.
Lebensraumtypen und Flora
Die Vegetation der Offenlandbereiche wird von Halbtrockenrasen der Kleinmädesüß-Wiesenhafer-Gesellschaft mit Echtem Wiesenhafer (Helictotrichon pratense), Hügel-Meier (Asperula cynanchica), Scabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Blau-Schwingel (Festuca pallens), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Gemeinem Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) und Kleiner Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) bestimmt, die dem FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (8 ha) (*orchideenreiche Bestände) zuzustellen sind. Als bemerkenswerte Art kommt hier das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) in überregional bedeutsamen Beständen vor. Weitere typische Spezies sind Graue Skabiose (Scabiosa canescens), Ähren-Blauweiderich (Veronica spicata) und Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata). Im Mosaik unterschiedlicher Verbuschungsstadien ist auch der FFH-LRT 4030 Trockene Heiden (1,7 ha) mit Besenheide (Calluna vulgaris) als namengebender Art vorhanden. Kleinräumige Felsbildungen mit Sand-Thymian (Thymus serpyllum), Kleinem Habichtskraut (Hieracium pilosella), Kleinem Sauerampfer (Rumex acetosella), Schaf- und Blau-Schwingel (Festuca ovina, F. pallens) gehören zum FFH-LRT 8230 Silikatfelsen mit Pionierrasen (< 1,0 ha). Seltene Arten, wie der in Sachsen-Anhalt bestandsgefährdete Felsen-Goldstern (Gagea bohemica) oder der Frühlings-Ehrenpreis (Veronica verna), siedeln hier.
Neben ehemals aufgeforsteten Beständen und einem breiten Gürtel aus Gehölzsukzession, beinhalten die Wälder des Blonsbergs auch eine Fläche mit historisch altem Wald. Vom FFH-LRT 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (4 ha) mit seinen Hauptbaumarten Hainbuche (Carpinus betulus), Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Winter-Linde (Tilia cordata) erfüllt nur ein Teil den geforderten günstigen Erhaltungszustand. Fehlende Altholzbestände, die Häufung nitrophiler Arten sowie das Auftreten invasiver Neophyten wie Robinie (Robinia pseudoacacia) und Rot-Eiche (Quercus rubra) beeinträchtigen diesen Lebensraumtyp erheblich.
Fauna
Die Trocken- und Halbtrockenrasen sowie die lückigen Gehölzbestände auf dem Porphyrhügel werden von der Zauneidechse (Lacerta agilis) besiedelt.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
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verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.