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Thyra im Südharz

Größe [km]: 21
Codierung: FFH0121
Landkreise und kreisfreie Städte: Mansfeld–Südharz
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Südharz; Verbandsgemeinde Goldene Aue

Gebietsbeschreibung

Der Quellbereich der Thyra ist im Tonschiefer- und Grauwackengebiet nördlich von Stolberg auf der Südabdachung der Harzhochfläche in der Landschaft des „Südlichen Harzvorlandes“ gelegen. Der Bach wird aus zwei Quellfließen, der Schmalen Lude und der Großen Wilde, gespeist. Diese vereinigen sich bei Stolberg und fließen als Thyra abwärts nach Rottleberode und schließlich am Nordostrand des Alten Stolbergs in Richtung Südosten an der Heimkehle vorbei nach Berga. Sie tangiert das Vogelschutzgebiet „Helmestausee Berga-Kelbra“ und mündet nahe der Talsperre Kelbra in die Helme. Das FFH-Gebiet ist so abgegrenzt, dass Flussstrecken, die, bedingt durch das starke Gefälle südlich von Stolberg oder benachbarte Straßen stärker ausgebaut sind, nicht zum Schutzgebiet gehören. Das betrifft insbesondere die Fließstrecke vom südlichen Ortsrand Stolberg bis zur Thyramühle. Außerdem zählt die Fließstrecke an der Heimkehle nicht zu diesem FFH-Gebiet, sondern zum FFH-Gebiet „Alter Stolberg und Heimkehle am Südharz“.

Lebensraumtypen und Flora

Als Fließgewässer wurde die Thyra dem FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (< 0,1 ha) zugeordnet. Der LRT ist aber nur an wenigen Stellen optimal ausgeprägt. Es handelt sich zwar um ein schnell fließendes, sauerstoffreiches, sommerkühles Gewässer, jedoch ist es gleichzeitig vielfach verbaut und durch Gehölzbestände weitgehend beschattet, so dass sich die im Wasser flutende Vegetation nur unzureichend entwickeln kann. Am häufigsten ist in der Thyra noch die Wasserstern-Fluthahnenfuß-Gesellschaft vertreten. Hier siedeln Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris agg.) und das Wassermoos Fontinalis antipyretica. An den Ufern kommen Bachbunge (Veronica beccabunga) und Berle (Berula erecta) vor.

Fauna

Bereits Ende der 1990er Jahre wurde im Unterlauf der Thyra ein Vorkommen des Fischotters (Lutra lutra) nachgewiesen. Auch aktuell gelangen Beobachtungen der Art im Gebiet.
Als wichtigste Arten der Lurche wurden Springfrosch (Rana dalmatina), Feuersalamander (Salamandra salamandra) sowie Berg- und Fadenmolch (Triturus alpestris, T. helveticus) festgestellt.
Der naturnahe Laufabschnitt der Thyra wird von einer typischen kaltstenothermen Bachfischfauna besiedelt. Deshalb finden sich im Gewässerabschnitt des FFH-Gebietes neben Bachforelle (Salmo trutta fario), Schmerle (Neomacheilus barbatulus) und Elritze (Phoxinus phoxinus) auch Bestände von Groppe (Cottus gobio) und Bachneunauge (Lampetra planeri).
Typische Brutvögel im Bereich der Thyra sind Wasseramsel (Cinclus cinclus) und Gebirgsstelze (Motacilla cinerea). Beide Arten kommen auch innerhalb der Ortslagen von Stolberg und Rottleberode vor. Weiterhin brüten Schwarzspecht (Dryocopus martius), Grauspecht (Picus canus) und Wendehals (Jynx torquella) in den das Gewässer begleitenden Ufergehölzen.

Links / Dokumente

Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei): 207, 212, 284, 292
verändert nach: Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.

Managementplan