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Fenn in Wittenmoor

Größe [ha]: 6
Codierung: FFH0033
Landkreise und kreisfreie Städte: Stendal
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Hansestadt Stendal

Gebietsbeschreibung

Das Fenn liegt südwestlich von Stendal am südlichen Ortsrand der Ortslage Wittenmoor am südlichen Rand der Landschaft der „Östlichen Altmarkplatten“. Das Kesselmoor ist in einer ca. 16 m tiefen Hohlform entwickelt, die entwicklungsgeschichtlich vermutlich auf einen auslaugungsbedingten Erdfall im Bereich einer salztektonischen Störungslinie zurückzuführen ist. Andere Autoren vermuten eine Entstehung durch die Verlandung eines Toteis-Sees. Am Grunde des Kessels lagert über einer ca. 30 cm starken Lebermudde ein im Durchschnitt 3 cm starkes Tuffband aus Laacher Bims. Letzterer ist ein Indiz des Eifelvulkanismus aus der spätweichselzeitlichen Allerödzeit kurz vor Beginn des Holozän vor etwa 12.000 Jahren. Das Moor wird von einem Ringgraben umgeben, an den sich ein Erlenbruchwald anschließt. Im Bereich des FFH-Gebietes befindet sich das NSG „Fenn".

Lebensraumtypen und Flora

Das ursprünglich gehölzfreie Moor unterliegt seit langem einer durch Stoffeinträge und Entwässerung stark begünstigten Bewaldung. Gegenwärtig wird mehr als die Hälfte der Moorfläche von Erlen-Bruchwäldern eingenommen, die überwiegend dem Carici elongatae-Alnetum glutinosae zugeordnet werden können. Auf nährstoffärmeren Standorten sind noch Fragmente des Sphagno-Alnetum und des Vaccinio uliginosi-Betuletum pubescentis (FFH-LRT 91D0* Moorwälder) ausgebildet.

Im zentralen Teil des Moores sind auf einer Fläche von ca. 0,7 ha in den 1970er und 1980er Jahren die Gehölze entnommen worden. Durch diese Maßnahmen konnte der FFH-LRT 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore im Gebiet erhalten werden, der hier als Scheidenwollgras-Torfmoosgesellschaft auftritt. Als charakteristische Arten dieser Gesellschaft werden gegenwärtig noch Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und Schnabelsegge (Carex rostrata) nachgewiesen. Typische Moose sind Sphagnum fallax, Sph. palustre und Aulacomnium palustre. Als Austrocknungszeiger treten Besenheide (Calluna vulgaris), vor allem aber Pfeifengras (Molinia cerulea) sowie die sich ansiedelnden Gehölze auf. Erloschen oder verschollen sind Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Graue Segge (Carex canescens), Sumpfporst (Ledum palustre) und das Torfmoos Sphagnum cuspidatum.

Fauna

Im Gebiet wurde der Moorfrosch (Rana arvalis) nachgewiesen.

Links/Dokumente

Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
15, 207, 212, 413, 458
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.