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Engelwurzwiese östlich Bad Dürrenberg

Größe [ha]: 0,5
Codierung: FFH0198
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Bad Dürrenberg

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet umfasst einen Ausschnitt der rechtsseitigen Ellerbach-Aue einschließlich des Bachlaufes zwischen den Ortsteilen Balditz und Tollwitz der Stadt Bad Dürrenberg in der Landschaft der „Lützen-Hohenmölsener Platte“.

Lebensraumtypen und Flora

Prägend für das Gebiet ist die wertvolle Nasswiese mit einer Fläche von 0,2 ha, die aber selbst keinen FFH-LRT darstellt. Hier befanden sich die Fundorte der Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris) als Art gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie, deren letzte Nachweise 1999 bzw. 2004 erfolgten. Kontrollerfassungen im Jahre 2012 erbrachten keinen aktuellen Nachweis für das Vorkommen der Art. In der Feuchtwiese kommen Arten wie Kleiner Baldrian (Valeriana dioica), Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und in wenigen Exemplaren Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) vor. Auf einer kleinen Fläche wurde der LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (0,05 ha) nachgewiesen. Es handelt sich um eine Glatthafer-Wiese mit Wiesen-Pippau (Crepis biennis), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) und Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis). Die Hochstaudenfluren des Ellerbachs setzen sich aus Großem Mädesüß (Filipendula ulmaria), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Blutweiderich (Lythrum salicaria) und Sumpf-Segge (Carex acutiformis) zusammen.

Fauna

Als bemerkenswerte Art der Insekten wurden im Jahre 2010 vier Exemplare des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Maculinea nausithous) sowie am Ellerbach und an Gräben im Bereich der Balditzwiese die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) nachgewiesen. Aus dem Gebiet liegen aus dem Jahre 2010 auch Nachweise der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) in einer stabilen Population vor.
Zur Sicherung des Erhaltungszieles des FFH-Gebietes wird die Wiederansiedlung der Sumpf-Engelwurz aus Beständen der Erhaltungskultur des Botanischen Gartens der Universität Halle (Herkunft: Zwintschöna bei Halle, ca. 18 km entfernt) in geeigneten Bereichen des Feuchtgrünlandes bei gleichzeitiger Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke (Arion lusitanicus) empfohlen.

Links/Dokumente

Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
264, 388
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.

Das Natura 2000-Gebiet ist durch den geschützten Landschaftsbestandteil "Engelwurzwiese östlich Bad Dürrenberg" bereits rechtlich gesichert.