Bürgerholz bei Rosian
Größe [ha]: 105
Codierung: FFH0057
Landkreise und kreisfreie Städte: Jerichower Land
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Möckern
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet liegt etwa drei Kilometer südöstlich der Stadt Loburg und besteht zu zwei Drittel aus Waldflächen. Naturräumlich befindet sich das Schutzgebiet im Übergangsbereich der Landschaftseinheiten „Burger Vorfläming“ und „Zerbster Ackerland“. Im Bereich des FFH-Gebietes befindet sich das NSG „Bürgerholz bei Rosian".
Lebensraumtypen und Flora
Im Zentrum des Waldgebietes wachsen Erlenbrüche mit Sumpf-Segge (Carex acutiformis) und Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre), die von einem breiten Gürtel naturnaher Bestände des FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (54 ha) aus Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior) und Stiel-Eiche (Quercus robur) umschlossen werden. Hier kommen auentypische Arten wie Einbeere (Paris quadrifolia), Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Winkel-Segge (Carex remota) und Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum) vor. Bemerkenswert sind weiterhin die Bestände des Hohlen Lerchensporns (Corydalis cava) sowie des Märzenbechers (Leucojum vernum) im Ostteil des Waldbestandes. Standorte mit mäßigem Grund- und Stauwassereinfluss werden vom FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (7 ha) besiedelt. Als charakteristische Arten der Feldschicht findet man vor allem in den nördlich und südlich gelegenen Randgebieten Hain-Veilchen (Viola riviniana), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Wolligen Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus), Gefleckten Aronstab (Arum maculatum) und Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum).
An den Waldrändern sowie entlang der Fließgewässer ist der FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (3 ha) anzutreffen. Dabei handelt es sich vorwiegend um nitrophile Saumgesellschaften mit Giersch (Aegopodium podagraria), Großer Brennnessel (Urtica dioica), Gemeinem Wasserdost (Eupatorium cannabinum) und Sumpf-Segge (Carex acutiformis).
Die Grünländer des Gebietes als Bestände des FFH-LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (6 ha) setzen sich aus feuchten bis frischen Wiesen zusammen, die zum Teil noch extensiv genutzt werden, aber flächig auch schon aufgelassen wurden. Typische Gräser der gutwüchsigen Wiesen sind Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) und Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense). Daneben kommen charakteristische Arten wie Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Rot-Klee (Trifolium pratense), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Vogel-Wicke (Vicia cracca) sowie Scharfer und Kriechender Hahnenfuß (Ranuculus acris, R. repens) vor.
Des Weiteren können die Ehle und frei fließende Abschnitte des Bürgerholzgrabens mit Vorkommen von Berle (Berula erecta) und Bachbunge (Veronica beccabunga) dem FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (1 ha) zugestellt werden.
Fauna
In der Ehle konnten Biber (Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra) nachgewiesen werden. Für beide Arten stellt das Gebiet jedoch aufgrund der geringen Ausdehnung nur einen Teillebensraum dar.
An den mit Wald bestandenen Bachufern lebt der Moorfrosch (Rana arvalis), der sich hier nur fortpflanzen kann, wenn im Frühjahr wassergefüllte Senken vorhanden sind, die nicht zu zeitig austrocknen.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
14, 123, 130, 131, 132, 133, 207, 212, 232, 248, 249, 264, 287, 391, 407, 452, 512
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.