Dommitzscher Grenzbach
Größe [km]: 5,8
Codierung: FFH0259
Landkreise und kreisfreie Städte: Wittenberg
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Bad Schmiedeberg
Gebietsbeschreibung
Der Dommitzscher Grenzbach verläuft südwestlich von Bad Schmiedeberg in der „Dübener Heide“ an der Grenze zu Sachsen. Das auf den Bach und seine Ufer begrenzte Gebiet erfasst in Randlage dennoch auch Teile von Lebensraumtypen, die in ihrer Flächigkeit nicht vollständig zum FFH-Gebiet gehören.
Lebensraumtypen und Flora
Im Dommitzscher Grenzbach sind bemerkenswerte Bestände des Sumpf-Wassersterns (Callitriche palustris agg.) entwickelt, die als Minimalausprägung zum FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (0,2 ha) gestellt werden können. Hingegen findet man nur eine Fläche mit der Ausbildung des FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (0,5 ha). Es handelt sich hierbei um eine Waldziest-Springkraut-Gesellschaft, in der neben den namengebenden Arten auch Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Wasserdarm (Stellaria aquatica) vorkommen.
Der FFH-LRT 9190 Eichenwälder auf Sandebenen (0,1 ha) ist weitgehend nur außerhalb des FFH-Gebietes ausgebildet. In dem Pfeifengras-Birken-Stieleichen-Wald kommen in der Krautschicht neben Pfeifengras (Molinia caerulea) Dorniger Wurmfarn (Dryopteris carthusiana), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella), Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) vor. Auf bis zu zwei Meter mächtigen Torfschichten stocken Bestände des FFH-LRT 91D0* Moorwälder (0,1 ha). Der Kiefern-Moorbirken-Wald weist in der Krautschicht charakteristische Arten wie Sumpf-Straußgras (Agrostis canina), Pfeifengras (Molinia caerulea) sowie die Torfmoose Sphagnum squarrosum, S. recurvum und Widertonmoos (Polytrichum commune) auf. Auch der FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (0,1 ha) stockt am Dommitzscher Grenzbach und wird durch den Winkelseggen-Erlen-Eschen-Wald vertreten. Winkel- und Zittergras-Segge (Carex remota, C. brizoides), Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum), Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere) und Buchenfarn (Phegopteris connectilis) kennzeichnen die von Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) geprägten Bestände.
Fauna
Im Gebiet besteht eine Ansiedlung des Bibers (Castor fiber). Für Fledermäuse hat das Gebiet auf Grund der linearen Struktur vor allem als Jagdlebensraum Bedeutung. Neben der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) kommen hier v. a. Wasser-, Fransen- und Brandtfledermaus (Myotis daubentonii, M. nattereri, M. brandtii) vor.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
287, 324, 391, 407
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Hauptteil (N2000-LVO LSA) (PDF, nicht barrierefrei)
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO) (PDF, nicht barrierefrei)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.