Keller Schloßruine Zerbst
Größe (ha): 0,15
Codierung: FFH0225
Landkreise und kreisfreie Städte: Anhalt-Bitterfeld
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Zerbst/Anhalt
Gebietsbeschreibung
Vom ehemaligen Schloss in Zerbst steht nach den Zerstörungen in Kriegs- und Nachkriegszeiten lediglich noch die Ruine des Ostflügels. Die verbliebenen Kellerräume des Schlosses waren bis vor einigen Jahren ein überregional bedeutendes Winterquartier, in dem bis zu 60 Individuen der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) nachgewiesen werden konnten. Daneben nutzten auch Großes Mausohr, Bechstein-, Wasser- und Fransenfledermaus (Myotis myotis, M. bechsteinii, M. daubentonii, M.nattereri) sowie Zwerg- und Breitflügelfledermaus (Pipistrellus pipistrellus, Eptesicus serotinus) die alten Gemäuer für den Winterschlaf. Einmalig konnte auch die Zweifarbfledermaus (Vespertilio discolor) bestätigt werden. Aber nicht nur als Winterquartier, sondern auch während der Schwärmphase kam dem Quartier eine große Bedeutung zu. Fransen- (Myotis natteri) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und in den oberen Etagen sogar Große Abendsegler (Nyctalus noctula) schwärmten hier in größerer Zahl. Auf Grund umfassender Rekonstruktions- und Renovierungsarbeiten an der Ruine hat sich der Zustand des Quartiers in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert. Austrocknung und Erwärmung zahlreicher Räumlichkeiten infolge von Baumaßnahmen (Heizungseinbau) bzw. Nutzungen führten zu einem drastischen Rückgang der Zahl überwinternder Fledermäuse.
Links/Dokumente
Literaturliste (PDF, nicht barrierefrei)
96, 284
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen (PDF, nicht barrierefrei)
Vereinbarung zum Schutz von Fledermausquartieren (2010) (PDF, nicht barrierefrei)
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.